Geschichte
Von 1928 bis heute
Fritz Lennig war ein Pionier der ersten Stunde.
Schon früh hat er sich für benachteiligte Menschen in Frankfurt eingesetzt.
Aus seinem Wirken sind die Praunheimer Werkstätten hervorgegangen, die heute auf eine lange Tradition zurückblicken können.
Arbeitshilfe für Jugendliche
Die Praunheimer Werkstätten reichen mit ihren Anfängen bis in das Jahr 1928 zurück.
Verlorener Krieg, Inflation, Erwerbslosigkeit:
Für Hilfsschüler ist der Arbeitsmarkt damals aussichtslos.
Die Kriminalität steigt, und die Erziehungsheime füllen sich. Der Verein »Arbeitshilfe für Jugendliche« wird gegründet und unterstützt Sonderschüler:innen, die nicht genügend Berufsreife haben, beim Übergang von der Schule in das Berufsleben.
Der Fürsorger der Frankfurter Stadtverwaltung Fritz Lennig wagt etwas – und hat Erfolg:
Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Frankfurt am Main fasst am 6. Dezember 1928 den Beschluss, eine Anlernwerkstätte für berufsunreife, schulentlassene Knaben und Mädchen zu eröffnen.
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Chronik: Von 1928 bis heute
Dunkle Jahre
Doch in nur wenigen Jahren zeichnete sich ein ganz anderes Bild.
„Schon 1933 stand die Bevölkerung uns ablehnend gegenüber. Mongoloide wurden bei Besuchen in Nebenräumen beschäftigt“, berichtet „Vater Lennig“, wie ihn später alle nennen. 1934 verbietet die NSDAP die Weiterführung des Unternehmens: „Für diese Menschen muß nichts getan werden“.
Doch etwas später hat die Wirtschaft die „berufliche Verwendbarkeit der Anbrüchigen“ erkannt: Nach der Auflösung der Anlernwerkstätten werden diese wiedereröffnet und mit Aufträgen versorgt.
Zwischen 1943 und 1945 werden die Werkstätten bei Bombenangriffen auf die Stadt teils zerstört, teils schwer beschädigt.
Nach dem Krieg
Wir schreiben das Jahr 1949- und sie sind alle da: Heimatlose, ehemalige Hilfsschüler:innen, Versehrte und Menschen mit körperlicher Behinderung.
„Vater Lennig“ nimmt sich ihrer an und errichtet zusammen mit dem Verein Arbeitshilfe auf dem ehemaligen Mühlengelände in Alt-Praunheim den „Jugendhof“ – Vorläufer der Praunheimer Werkstätten.
Wir bleiben in Bewegung
Vieles hat sich seitdem im Lauf der Zeit verändert: Wohnheime sind entstanden, das Angebot der Ambulanten Dienste ist hinzugekommen, der Förderverein ins Leben getreten ebenso wie die Stiftung Prauheimer Werkstätten und vieles mehr.
Wir haben heute eine UN-Behindertenrechtskonvention und das Bundesteilhabegesetz, das Rechte von Menschen mit Behinderung stärkt und eine selbstbestimmte, gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht.
Und in diesem Sinne machen wir weiter und führen das Erbe von Fritz Lennig und seinem Sohn Peter fort.
Damit das gelingen kann, braucht es Wegbereiter:innen und eine Vision. Und viele Menschen, die mitmachen – Menschen mit und ohne Behinderung, innerhalb und außerhalb der pw°.
Kontakt
Sandra Heep
Öffentlichkeitsarbeit
Christa-Maar-Straße 2
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Telefon: 069 / 95 80 26 – 137
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